Mit 235 Millionen Franken rechnete das Bundesamt für Strassen (Astra) 2018 für den Ausbau der A4 auf durchgehend vier Spuren. Danach wurde der Betrag laufend nach oben korrigiert. An der Eröffnung des Infopavillons, der seit Juni an verschiedenen Orten im Weinland aufgestellt wurde, waren es schon 350 Millionen Franken.
Ob dieser Betrag reicht? Die Submission für die neue Brücke über die Thur bei Andelfingen ist im Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen in der Schweiz (Simap) mit Datum vom Dienstag als Abbruch vermerkt. Dies mit der Begründung, dass «die eingereichten Angebote keine wirtschaftliche Beschaffung erlauben oder den Kostenrahmen deutlich überschreiten» würden. (Hinweis der Redaktion: Die an dieser Stelle früher genannte Zahl ist nicht zutreffend, eine Kostenvoranschlagsumme ist nicht verfügbar).
Mehr als ein Viertel mehr
«Deutlich» heisst laut Astra-Sprecher Jonas Höhn, wenn der Kostenvoranschlag um 25 Prozent übertroffen wird (Anmerkung Redaktion: Die Zahl des Kostenrahmens ist extern nicht verfügbar). Und: «Bei den eingegangenen Offerten für diese Ausschreibung fielen die Überschreitungen des Kostenvoranschlags nochmals deutlich höher aus», begründet er den Abbruch des Submissionsverfahrens.
Für die Engpassbeseitigung der Weinlandautobahn zwischen Winterthur-Nord und Kleinandelfingen wurden verschiedene Baulose ausgeschrieben. Ein zu vergebender Bauauftrag ist die Weinlandbrücke Ost. Er umfasse sämtliche Leistungen für die Erstellung der neuen Brücke, heisst es in der Ausschreibung im Simap.
Sie wird 423 Meter lang und umfasst die Sparten Spezialtiefbau für die Fundationen, Beton für den Unter- und Oberbau, Werkleitungen, einen Belag aus Gussasphalt sowie Wasserbau. Die beiden Firmen Implenia Schweiz AG und Marti AG hätten diverse Vorarbeiten geleistet, die mit diesem Auftrag abgeschlossen seien, heisst es. Sie seien zum weiteren Verfahren jedoch zugelassen. Die Eingabefrist war Ende Mai mit einer Berichtigung um drei Wochen bis Mitte Juli verlängert worden.
Erneute Ausschreibung
Als Folge des Abbruchs erfolge in einigen Monaten eine erneute Ausschreibung. Und eine leichte Verzögerung für die Projektrealisierung des Teils Brücke «kann nicht ausgeschlossen werden», sagt er weiter. Das Astra sei jedoch bestrebt und erachte es als realistisch, den übergeordneten Zeitplan allenfalls durch Anpassungen im Bauablauf weiterhin einzuhalten. Als Baubeginn ist der 2. Mai 2025 vermerkt, Bauende soll am 31. Juli 2028 sein.
Neue Brücke wird viel teurer